Merkblätter zur Restaurierung der überschweren Kräder BMW R75 und Zündapp KS 750.

 Herausgeber:  ERSATZTEIL- DIENST   Hans-Peter HOMMES       D-41748   VIERSEN   Tiefenstraße 10       Tel. 02162 - 8100933

www.wehrmachtsgespann.de


Nr. 22

 

 

Thema
Bremsanlage


Verfasser

HANS - PETER HOMMES

 

Datum

© 2023
h-p hommes 
überarbeitet 2023

 

Ein rappelnder Motor ist unschön.
Ein schlechte Bremsanlage kann tödlich sein.

Wir verwenden Bodenventile und Manschetten nur von ATE, die sind entsprechend qualitativ Hochwertig und sicher.

 

Die Bremsanlage,

der BMW R 75 und der Zündapp KS 750 ist gleich, bis auf das Bremsrohr vom Hauptbremszylinder zum Verteilerstück und dem Bremsrohr für den BW40.
 

Sie besteht aus folgenden Elementen:

 

1.        Hauptbremszylinder (3132/ 3086/ 3176)

2.        Der Rohrleitung zum Verteilerstück für BMW R75 (2130), für Zündapp KS 750 (1102).

3.        Dem Verteilerstück (3015)

4.        Der Rohrleitung zum Radbremszylinder (3190)

5.       Dem 22mm Radbremszylinder (3133/ 3135/ 3165)

6.        Bremsschlauch zum Seitenwagen (3050)

7.        Bremsrohr unter dem Boot (3191),  BW 40 (1234).

8.        Bremsschlauch zum Radbremszylinder SW (3051)

9.        Dem Anschlußwinkelstück (3141)

10.     Radbremszylinder 19 mm SW (3134/ 3136/ 3165)

 

Der Hinterradbremszylinder ist 22mm, der des Seitenwagens nur 19 mm. Hierdurch wird beim Bremsen ein Ausgleich erreicht, da das Krad wesentlich schwerer ist als der Seitenwagen.

Der Hauptbremszylinder ist aus Stahl und die Radbremszylinder sind in der ersten Ausführung aus Messing gefertigt .

 

Hier einige Punkte die bei einer Bremsanlage beachtet werden müsse:

1.    Der Zusammenbau des Hauptbremszylinder hat unbedingt in der richtigen Reihenfolge zu erfolgen.
Zuerst das Bodenventil, dann die Druckfeder, die Manschette (Diese ist sehr wichtig den sie entscheidet ob die Bremse funktioniert. Kein unbekanntes Gummi dort einbauen lassen) mit dem offenen Teil zur Druckfeder und dann der Kolben mit dem Füllstück.
Alles zusammen wird mit der Federklammer gesichert.

 

2.    Der Hauptbremszylinder hat original einen Innendurchmesser von 19 mm.
Es werden von Mitbewerbern  Hauptbremszylinder mit 22 mm Durchmesser angebotenen mit angeblich "verbesserter Bremsleistung".
Da hat einer in Physik nicht das einfachste Hebel-Gesetz verstanden und versucht sich nun im Bau von Bremsteilen.
Bei dem Objekt können Sie sich dann mit dem gesamten Körpergewicht auf dem Bremspedal austoben und die Bremswirkung ist nur minimal.

 

 

3.    Die Bremsrohrleitungen sind an ihren Enden gebördelt. Eine richtige Bördelung legt das Material doppelt.
Nur ein aufpilzen des Endes ist keine Bördelung und führt oft dazu, dass  die Leitungen nicht dicht werden oder bei starkem Bremsen diese abrupt aufplatzen.
(diese Sorte von Bremsleitungen wird leider auch immer wieder angeboten).

 

Problem und ihre Ursache.

 

Es ist kein Druck aufzubauen obwohl ich entlüftet habe und die Anlage dicht ist.

Möglichkeiten:

Das Bodenventil im Hauptbremszylinder ist defekt, falsch eingebaut oder der gesamte Inhalt des Hauptbremszylinders ist in der Reihenfolge falsch zusammengesetzt.

Die Bohrungen im Nachgefertigten Hauptbremszylinder sind nicht funktionsgerecht angebracht. Der Kolben, das Füllstück oder die Manschette ist in falscher Ausführung oder Länge hergestellt, so dass keine Bremsflüssigkeit in den Druckraum gelangt.

Die Bremsschläuche sind nicht für den auftretenden Bremsdruck geeignet und dehnen sich unter Druck.

 

Es sind neue Beläge montiert aber es ist nur geringe eine Bremsleistung zu spüren.

Möglichkeiten:

Die Bremstrommel ist unrund.

Der Außendurchmesser der eingesetzten Beläge ist nicht gleich mit dem der Bremstrommel. Abhilfe: Ü-Mass Beläge (Artikel 3156) und dann Beläge passend überdrehen

Die Bremstrommel ist eingelaufen und der Belag liegt nur an der inneren Seite auf. Abhilfe: Beläge beim Einbau bereits an den Kanten mit einer Fase versehen.

 

Die Seitenwagenbremse funktionierte gut. Bremst jetzt jedoch dauerhaft, da sie nach dem Bremsen sich nicht löst.
Habe den Radbremszylinder bereits mehrfach neu eingestellt. Half nichts.

Möglichkeit:

Bremsschläuche sind zu alt und innen gequollen. Bremsdruck drückt zum Seitenwagenrad hin.
Die Rückzugfeder hat  jedoch nicht ausreichend Kraft um die Bremse zu entspannen.
Der geschwollene Schlauch wirkt wie ein Ventil.

Abhilfe: Neue Bremsschläuche. (Artikel 3050 und 3051)

Das Ventil des Verteilerstücks ist nicht geöffnet und lässt nur einseitig Druck durch.

 

Beim Bremsen ist ausreichender Bremsdruck sofort da, aber die Bremsleistung ist minimal. Wenn ich jedoch richtig auf dem Bremspedal stand, dann knackt es plötzlich und es bremst auch stark. Aber dann drehte das Rad nur noch sehr schlecht und die Bremstrommel lief heiß. Nachgestellt und dann wieder das gleiche.
Ursache war hier ein Kolben im Hinterradzylinder der fest saß. Nur eine Bremsbacke arbeitete, deshalb die geringe Bremsleistung trotz guten Bremsdrucks. Durch das erzeugen von einem überstarken Druck bewegte sich der Kolben dann ein Stück  und drückte die Bremsback fest gegen die Bremstrommel. Aber nach lösen der Bremse hielt der festsitzende Kolben die Bremsbacke angedrückt und die Bremstrommel lief heiß. Dies geschieht zumeist nach längerer Standzeit und durch Schmutz und Wasser erzeugte Korrosion des Bremskolbens.

 

Das Seitenwagenrad blockiert beim Bremsen.

Bei unbelastetem Boot, das heißt ohne Mitfahrer und Gepäck ist das ein normaler Zustand. Die Bremsleistung der Seitenwagenbremse ist für das Seitenwagengewicht plus 130 kg für einen ausgerüsteten Soldaten und weiteres Gepäck ausgelegt.

Ich habe außen am Einstieg eine Halterung mit einem 20 Liter Kanister Benzin angebracht. Das mindert das blockieren enorm, da jetzt das Rad mit mehr Gewicht belastet ist.
Zugleich ergibt sich ein viel besseres Rechtskurven fahren, da der Seitenwagen nicht so leicht zum anlupfen des Rades neigt.

 

 

 

                                                                   
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