Merkblätter zur Restaurierung der überschweren Kräder BMW R75 und Zündapp KS 750.

 

Herausgeber:  ERSATZTEIL- DIENST   Hans-Peter HOMMES       D-41748   VIERSEN   Tiefenstraße 10       Tel. 02162 - 8100933

www.wehrmachtsgespann.de

 

Nr. 171

 

Thema

HA-Achse verschweißte sich

 


Verfasser

HANS - PETER HOMMES

 

Datum

© 2018
h-p hommes 
überarbeitet 2023

 

Festgelaufene Hinterradachse entfernen

Hier zeige ich euch mal die schlimmste Arbeit, die man so an einem Wehrmachtsgespann durchführen kann. 

Bei diesem Fahrzeug, ist einem Kunden durch einen Montagefehler die Zwischenbuchse im Differential im Nabenkörpers, sowie die Hinterradachse fest gegangen und waren wie verschweißt.. 

Was war falsch?

Bei der Montage des Hinterradantriebs muss nicht nur die Kardanwelle zum Getriebe fluchten, sondern die Hinterradachse auch locker und ohne Kraft durch den Rahmen in den Antrieb "flutschen".
Steht der Antrieb nicht absolut Rechtwinkelig zur Hinterradachse, verspannt man die Zwischenbuchse im Nabenkörper.

Dies merkt man eigentlich direkt denn: 
Die Hinterradachse lässt sich nur schwer montieren und das Hinterrad dreht sich nicht frei.
Man drückt die Zwischenbuchse jetzt schon gegen den Nabenkörper.

Bringt man das ganze jetzt in Bewegung passiert folgendes: 
Die Zwischenbuchse läuft im Nabenkörper an, wird mitgeschleppt, frisst sich fest und dreht die Hinterachse mit.
Aus drei Teilen wird quasi eins.
Dazu kommt dummerweise auch noch die Linksgewindebuchse ins Spiel.
Das Rad dreht sich ja in Fahrtrichtung, also links herum.
Bei der Gewindebuchse gibt jetzt entweder das Gewinde nach oder die Buchse wir komplett aus dem Gehäuse gerissen.
Wer richtig Pech hat ruiniert sich das gesamte Differentialgehäuse.
Da kommt eine sehr aufwendige Instandsetzung ins Spiel, falls überhaupt noch möglich. 

Im Fall des Motorrad welches wir zur Reparatur bekamen, drehte sich das Hinterrad nach dem Einbau auch nicht frei.
Der Monteur gab dem Besitzer nur das mit auf den Weg: "Aaachh.... Das befreit sich nach ein paar Kilometern.."

Pustekuchen. Nachfolgend das Dilemma:

 

  Ich beginne direkt mit dem Endresultat der folgenden Aktion.
 

Wer möchte so was schon gerne machen?

Leider habe ich zu spät geschaltet und von den ersten Schritten keine Bilder gemacht.

Ich habe den gesamten Hinterradkotflügel demontiert um halbwegs Platz zu haben.

Mit dem Winkelschleifer angesetzt und mit einem beherzten Schnitt durch die Abstandsbuche. Erst ganz außen, damit man den äußersten Teil, der aus dem Rahmen heraussteht, entfernen kann. Schnitt 1


Anschließend wird die Hinterradachse herausseziert.
Schnitt 2


 


 

 

     
  Nun läßt sich das Rad verschieben.

Das ist der traurige Anblick, wenn die ersten zwei Teile der Achse entfernt sind.

Jetzt kann man das Rad zur Seite schieben und die Bremse ausbauen. Wer kleine Hände hat, ist hier im Vorteil.

Ich habe die beiden Bremsbacken, deren Führungsbolzen, sowie den Radbremszylinder mühsam ausgebaut.
     
.   Jetzt ist ausreichend Platz um die Bügelsäge anzusetzen.

Bündig zum Nabenkörper kann man jetzt die Achse durchsägen.

Das macht absolut keinen Spaß und dauert laaaange.

Man kann nicht wirklich Kraft aufbringen, noch die Länge des Sägeblatts richtig nutzen.

Das Sägen per Hand ist ein Alptraum.
     
  Das Ergebnis der Aktion.

Das Rad ist draußen und das Differential kann ausgebaut werden.

 

Das Ende vom Lied:

Achse, Abstandbuchse, Linksgewindeeinsatz und Zwischenbuchse zerstört.
Der Nabenkörper hat deutliche Anlaufspuren und muss ebenfalls ersetzt werden.
Zum Glück wurde das Gehäuse nicht sonderlich beschädigt.
Hier reicht eine neuer Gewindeeinsatz.
So steht dem Neuaufbau nichts im Weg.

Hinweis:

Es kann nicht nur diese Ursache zu einem verschweißen der Achse mit der Buchse führen.
Wir hatten es bereits mehrmals, dass die Radinnenteile oder die Zwischenbuche zu kurz, oder das Mitnehmerzahnrad zu eng in der Passung waren.
Es geht sich hier nur um Zehntel Millimeter die dort falsch waren.
Bei nur einem dieser "Fehlmaße" entsteht ein Druck auf das Kugellager und es läuft heiß was dann wieder zur Ausdehnung der anderen Teile im Rad und im Endeffekt zu einem "fressen" der Achse führt.

Es ist eine sehr unangenehmes Erlebnis wenn einem das passiert. Das Motorrad blockiert dann oft am Hinterrad und ist unbewegbar.

Hört sich jetzt wie Werbung für uns an, aber wenn man Ersatzteile nachbaut, sollte man wissen wo der Teufel im Detail steckt.

Wir kennen die Details.

 

 

 

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