0 bis 400 km
In den Jahren 1986 und 1987 habe ich meine Zündapp KS 750 restauriert. Meinen Motor hatte ich noch mit einer guten originalen Kurbelwelle zusammengebaut. Die Pleuel waren noch nadelgelagert und ich hatte nur alte Käfige zur Verfügung, was dann auch später zu einem Schaden führte.
Ich bin bei mir zu Hause ca. 400 km mit der KS 750 gefahren.
400 – 1.800 km
Dann sind wir, Hans-Peter Hommes, Guido Brinkmeyer und ich, für sechs Wochen auf eine Motorradrundreise nach ISLAND gestartet. Leider erlitt ich dort den typischen Pleuelschaden. Die letzten 300 km konnte ich nur als Soziusfahrer bei Guido verbringen.
Island 1987
1.800 – 45.000 km
Damals hatte Peter Hommes gerade die ersten Umbauten für gleitgelagerte Kurbelwellen hergestellt. Bei uns in Polen war es immer ein Problem, die KS 750 Motoren zu reparieren. Nach dem Schaden in ISLAND an meiner KS 750 und wo ich die perfekt laufenden Motoren von Guido und Peter erlebt hatte, die beide mit gleitgelagerten Motoren fuhren, hab ich dann meinen Motor komplett neu aufgebaut und auch auf gleitgelagerte Pleuel umgerüstet.
Seit über 40.000 km fahre ich den gleichen Motor. Außer den normalen Wartungen hatte ich folgende Probleme:
Bei km 22.500 habe ich die rechte Zylinderkopfdichtung wechseln müssen, da sie durchgebrannt war.
Bei km 38.000 war am linken Zylinderkopf das Auslaßventil verbrannt. Ich habe den Zylinderkopf abgenommen und komplett überholt.
Der Motor qualmt heute etwas und braucht etwas mehr Öl als die anderen. Aber er ist immer noch ganz stark und die KS 750 ist immer die schnellste bei unseren Reisen. Dass mein Motor so gut läuft, liegt wohl auch daran, dass ich - wie die anderen sagen - ein fauler Hund bin und keine Lust habe, jedem Klappern nachzusuchen.
Das Getriebe ist von mir komplett mit Neuteilen von Peter Hommes 1986 aufgebaut worden. Jetzt nach ca. 45.000 km springt der 2. Gang unter Belastung raus. Ich habe das Getriebe nach unserer Pyrenäenfahrt 2002 zerlegt. Es sind nur Abnutzungen an den Schaltklauen zu sehen. Das 1. und 2. Gangzahnrad, die Schaltklaue und alle Lager habe ich erneuert.
Hinterradantrieb
Die originale Substanz war sehr gut. Bei km 38.000 war die Antriebsglocke am Kegelrad lose. Ich habe dann den Antrieb ausgebaut und zerlegt. Dabei stellte ich fest, dass an drei Zähnen des Kegelrades Stücke herausgebrochen waren. Ich habe dann den Teller-Kegelradsatz und sicherheitshalber die Trabantenzahnräder komplett inklusive aller Lager gewechselt. Die Antriebsglocken meiner Kardanwelle waren auch bereits sehr schlecht in der Verzahnung. Hab ich auch neue eingebaut.
Ich habe ein Bosch Magnet montiert. Dies habe ich vor dem Einbau komplett überholen lassen und fahre es seitdem ohne Probleme. Ich habe vor einigen Jahren einmal die Zündung kontrolliert und etwas nachjustiert. Sonst läuft es prima.
Mein originaler Solex BFR 30 Vergaser war nicht vernünftig im Standgas einzustellen. Ich habe ihn bei ca. km 14.000 mit einer neuen Drosselklappenachse und einem neuen Düsensatz überholt.
Auf eine meiner vielen Pyrenäenfahrten
Durch Schäden bei meinen Fahrten:
3x Auspuff vorn, Auspuffrohr lang, Auspuff hinten, 2x Fahrerfußraste links, Packtaschenhalter am Seitenwagen
Sonstiges:
Spiegel erneuert, 5-6 Satz Reifen, Framo Satteldecke war durchgerissen - habe ich neu verklebt, Sattelträger Fahrersattel gebrochen, 2 x neue Motorbolzen vorn und Bremsanlage komplett überholt.
An folgenden großen Fahrten habe ich mit meiner Zündapp KS 750 in der Zeit von 1986 bis heute teilgenommen:
1x Island Rundreise 1987, sechs Wochen.
2x Kristall Rallye in Norwegen Winterfahrt über je 2 Wochen.
1x „Rückwärtstreffen“ in Norwegen Sommerfahrt 2-3 Wochen
12x Geländefahrt in den Pyrenäen (siehe Videos)
Alle die sonstigen kleineren Ausfahrten kann ich nicht alle aufzählen. Meine KS 750 sieht zwar nicht wie frisch restauriert aus, aber sie ist absolut zuverlässig.