Merkblätter zur Restaurierung der Zündapp KS 600.

 

Herausgeber:  ERSATZTEIL- DIENST   Hans-Peter HOMMES       D-41748   VIERSEN   Tiefenstraße 10       Tel. 02162 - 8100933

Monatlich über unsere Webseite erhältlich.            www.wehrmachtsgespann.de
 

  Nr.39

Thema
Getriebe KS 600 -  Schaltautomat

 

Verfasser

H - P Hommes

Datum

© 2011 h-p hommes

 

 Datenschutzerklärung 

 

Die Schaltmuffen sind die verschiebbaren Schaltelemente mit den auf jeder Seite vorhandenen vier Schaltklauen.

 

 

 

Der Schaltautomat ist das wichtigste Teil im gesamten Zündapp KS 600 Getriebe.
Nur seine genaue Einstellung ermöglicht das saubere Einlegen der einzelnen Gänge und verhindert eine Beschädigung der Schaltklauen sowie das Einlaufen der Schaltgabelenden.

 

Die Schaltgabel darf bei eingelegtem Gang nicht innen in der Nut der Schaltmuffe anliegen oder sogar drücken.

Das besondere an den Schaltklauen ist, dass diese mit einem 2° Hinterschnitt versehen sind.

Dieser bewirkt, dass die Schaltklauen sich beim Einkuppeln ineinander ziehen und die Schaltgabel nun frei in der Nut steht ohne an irgend einer Seite anzulaufen.

 

Dies Bedarf einer absolut genauen Einstellung der Schaltgabel auf 0,1 bis 0,2 mm.

Diese Einstellung kann nur mit Hilfe einer Lehre vorgenommen werden.

 

Schiebt zum Beispiel die Schaltgabel den 1. Gang ein, jedoch um 0,5 mm zuviel, so bewirkt dies zwei Dinge.

 

1.

Die Schaltgabel drück dauerhaft gegen die Innenseite der Nut in der Schaltmuffe.
Dies führt zum Verschleiß der Schaltgabel durch ein einseitiges Abtragen von Material an den Schaltgabelspitzen und in der Schaltmuffennut.

 

2.

Wenn die Schaltgabel den 1. Gang andrückt, dann schiebt sie die Schaltmuffe nicht weit genug in Richtung des 2. Gangs, da der Weg exakt festliegt.

Der 2. Gang wird sich dann zwar selbstständig beim Einkuppeln ineinander ziehen. Nun erfolgt aber ein zumeist noch zerstörerischer Vorgang.

Wenn beim Lastwechsel die Klauen nicht belastet sind, dann zieht die unter Federspannung anliegende Schaltgabel die Schaltmuffe ein Stück heraus.

Beim Belasten schlagen nun nicht beide Schaltnockenflächen vollflächig aufeinander sondern je nach Fehleinstellung nur eine Teilfläche.

Dies führt dazu, dass die äußeren Enden der Schaltklauen wegen der hohen Belastung wegsplittern und somit die Schaltklauen zerstört werden.

Das die Schaltgabelspitzen und die Schaltmuffen durch den anhaltenden Druck einlaufen kommt noch dazu.

 

 

Auf dem Bild links ist zu sehen, wie es richtig aussehen sollte wenn der 2. Gang eingelegt ist.

Die Fühlerlehre mit 0,1 mm passt problemlos zwischen Schaltgabel und Nutseite der Schaltmuffe.

Würden wir nun in den 1. Gang zurückschalten, dann müsste an der andere Seite die Fühlerlehre genauso einzuführen sein.

Dies bedeutet, dass die Schaltgabel exakt stimmt.

Es ist deshalb sinnvoll, eine genaue Einstellung vorzunehmen oder vornehmen zu lassen bevor ein größerer Schaden am Getriebe auftritt.

 

 

Das Einstellen der Schaltgabelenden bedarf einiger Erfahrung und hat gefühlvoll zu geschehen.

Die Schaltgabelspitzen sind gehärtet. Diese Härtung geht manchmal jedoch ein Stück in die Schaltgabel hinein.

Dort wo die Schaltgabel gehärtet ist, besteht beim Einstellen, was ja ein Verbiegen des Materials ist, große Bruchgefahr.

Erfahrungsgemäß bricht beim Einstellen jede 20. Gabel ab und ist dann Schrott.

 

Es werden aus dem Osten auch neue Schaltgabeln angeboten. Diese sind total durchgehärtet oder aus einem minderwertigen Guss. Die Form stimmt überhaupt nicht und das Material brach sofort beim Versuch, es in die richtige Form zu bringen. Die Spitzen waren auch nicht geschliffen wie bei den originalen sondern das Gebilde war in einem durchgehend grauen Material gefertigt. Ein absolut unbrauchbarer Artikel.

 

Schaltnocken

Hier kommen dann einige auf den Gedanken, die verschlissenen Schaltnocken durch Nachschleifen wieder in die alte Form zu bringen.

Vergesst es.

Auch wenn ihr die technischen Möglichkeiten habt genau 2° Hinterschliff herzustellen wird die Schaltmuffe dadurch wertlos.

Die Härteschicht geht verloren und der Verschleiß ist nach kurzem Gebrauch noch stärker.

 

Der Bastler freut sich, wenn sein selbstgebautes Getriebe sich prima schalten lässt und gut läuft.

Jedoch dauert diese Freude oft nur 1.000 km.

Dann treten die ersten Schäden auf.

Das Getriebe meldet sich durch das Herausspringen eines Ganges und verlangt nach Aufmerksamkeit.

Diese bekommt es durch neue Bastelversuche es wieder in Gang zu bringen.

Oft werden dann die gleichen Fehler erneut eingebaut.

Alte nachgeschliffene Schaltklauen, falsch eingestellter Schaltautomat .................

 

Ein mit gutem Material aufgebautes Getriebe, ob gute Neuteile oder Originalteile hält lange Zeit und viele km.

 

Nicht das Zündapp Getriebe ist anfällig und verschleißt schnell, es ist die minderwertige Verarbeitung und der Einbau schlechten Materials die so störanfällig sind.

 

 

 

 

 

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